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230808 - 21:25 - Sommerpause

Ich habe aus versehen eine Sommerpause begonnen und werde sie fortsetzen bis voraussichtlich Ende September.Kurz möchte ich noch niederschreiben, welches Ziel ich mit diesem Blog verfolgen wollte.Es sollen Recherchenotizen sein, die in weiterer Folge zu einem Umfangreichen Text führen.Beinhalten soll er die Geschichte von Blogging, Interviews über Medienverhalten, Technologische Aspekte in der Vergangenheit, Konkurrenz zu Sozialen Medien, RSS - Atom, technologische wunschvorstellungen für die Zukunft.Diesen Artikel möchte ich dann einreichen zum Beispiel beim Low Tech Magazine und als Theoretische Basis für ein kollektives Blogging Projekt verwenden.An dich, wer das gerade liest, schicke ich sommerliche Grüße! :-)

230725 - 01:27 - Blogspot

In Gedanken an meine Recherche zu dem Thema "aufgelassene und vergessene Technologien für Blogger:innen" nahm ich mir vor meinen Fokus auf drei (Google) Services zu fokussieren: Feedburner, Google Reader und Blogger (von den erstgenannten zweien schreibe ich vielleicht nächste Woche).Blogger.com ist eine Blogging Plattform, die 2003 von Google übernommen wurde und Zeitweise sehr populär war. Seit langem ist es sehr still um die Plattform - meine Annahme, dass Blogger in gewisser Hinsicht aufgelassen wurde stellte sich zu meiner Überraschung jedoch als eher falsch heraus. Wobei, was heutzutage statisch bleibt und nicht mit der Zeit geht, wird schnell vom Zeitgeist überholt - das ist bei Blogger schon passiert. 2020 hat es das letzte Update gegeben, eine Mobile View wurde eingeführt (oder verbessert), sodass die Blogs besser unterwegs am Handy betrachtet werden können. Es gibt anscheinend auch eine IOS und eine Android App.Die Plattform wirkt immer noch verwendbar und lebendig.Ich habe sogar einen recht interessanten Blog mit Tipps für Blogger.com gefunden: https://too-clever-by-half.blogspot.com/ - geführt von jemandem, der besser bekannt ist für einen Blog über ÄpfelBesonders interessant für mich war der Artikel A blog is a...database?

230718 - 01:25 - (Warum) sind Blogs verschwunden?

2014 schrieb Jason Kottke, anscheinend ein Blogging-Urgestein: der Blog ist Tot

"Im Jahr 1997 begannen technikbegeisterte Jugendliche damit, Online-Tagebücher zu erstellen, und im Jahr 2004 erreichte der Blog seine Blütezeit. Heutzutage sind Jugendliche genauso geneigt, einen Blog zu starten, wie eine Musik-CD zu kaufen. [...]Die vorherrschende Methode zur Verbreitung von Links hat sich von einem locker verbundenen Netzwerk von Blogs hin zu eng integrierten Plattformen wie Facebook und Twitter verschoben."

Im Guardian schrieb Onur Kabadayi, dass zwischen 2006 und 2010 ist die Zahl der jungen Blogger*innen begonnen hatte zu sinken:

"Es war kein bloßer Zufall, dass in dieser Zeit soziale Netzwerke wie Facebook und Mikroblogging-Plattformen wie Tumblr und Twitter in der breiten Masse Anklang fanden. Diese Dienste ermöglichten den Nutzer*innen, sich durch kurze Updates oder durch einfaches Teilen mit nur einem Klick auszudrücken. Ihr Aufstieg wurde weiter verstärkt durch die Verbreitung von Smartphones, da mobile Ausdrucksformen die kurze Form begünstigten. Dadurch gerieten Blogs zunehmend in den Hintergrund."

Auf Buzzfeednews schrieb Katie Notopoulos:

Sicher, Blogs existieren immer noch, aber das Versprechen einer improvisierten neuen Form der Kommunikation, die für alle offen ist, wurde von den sozialen Medien verschlungen und ausgespuckt. Twitter, Tumblr, Instagram und sogar Medium haben alle die Idee einer persönlichen, aktualisierten Website weniger nützlich erscheinen lassen für Leute, die einfach nur Dinge über ihr Leben veröffentlichen möchten.Der Bereich professioneller Blogs, bei denen Menschen durch Bloggen oft im Bereich Essen oder Mode Geld verdienen, blüht immer noch, aber viele sind zu Instagram gewechselt [...]. Die Einstellung von Google Reader im Jahr 2013 - etwas, das ich nutzte, um meine "Blogroll" im Auge zu behalten - war sowohl ein Symptom als auch das endgültige Aus für die Blütezeit der persönlichen Blogs."

In einer Diskussion auf Hacker News zu dem zuletzt erwähnten Artikel schrieb mumblemumble:

Was mir fehlt, sind die persönlichen Webseiten, auf denen Menschen Informationen und ihre Meinungen zu Dingen, die sie lieben, geteilt haben. Diese Art des Internets wurde von [...] Leuten überflutet, die hauptsächlich Bilder von sich selbst posten.Es ist wie dieser Punkt auf einer Party, an dem die anregenden Gespräche plötzlich enden, weil der Gastgeber beschlossen hat, den Diaprojektor herauszuholen.

In meinem nächsten Beitrag will ich blogging Technologien und Services beleuchten, welche Aufgrund von Pleiten und Desinteresse aufgegeben oder vergessen wurden.

230704 - 00:39 - Aus meinen Notizen

"Mir fällt jedenfalls die Länge der Posts auf, die sich stark unterscheidet. Sie zu lesen erinnert an alte Filme""Nach ein paar Spaziergängen durch das damalige Internet fühle ich mich, als hätte ich einen lebendigen Stadtteil vor der Gentrifizierung gesehen."In der letzten Woche habe ich viel recherchiert und ein ungefähres Gefühl für das Internet der 2000er bekommen. Was mir besonders auffällt: Blogging wurde zelebriert, hier schrieb jemand: "Blogging half dabei, die Fackel des Internet-Utopismus am Leben zu halten" Es gab Awards für Blogs, die Gewinner:innen wurden vom Publikum gewählt. Und anscheinend war es ein gängiger "Traum" einen Blog zu betreiben und davon leben zu können.Welcher politisch aufgeklärte und medienkompetente Mensch würde sich heute zu dem Wunsch bekennen Influencer werden zu wollen?Außerdem ist mir aufgefallen wie Textbasiert die damaligen Blogs waren, ich habe den Eindruck gewonnen, dass viel weniger Bilder geteilt wurden! Das lag wahrscheinlich auch am damals langsamen Internet. Das führt mich zu dem Gedanken: Vielleicht sagt ein Bild mehr als 1000 Worte, aber wie viele davon werden verinnerlicht wenn wir 100 Bilder in 2 Minuten sehen?Im Vergleich zu dem heutigen Informationsvergnügungspark Instagram fühlt sich das Surfen durch die damalige Blogwelt an wie stöbern in einer Bibliothek.
Und gute Beiträge zu lesen ist tatsächlich ein literarischer Genuss! Dieses Gefühl hatte ich auf den modernen Plattformen noch nie.
Nächste Woche möchte ich mich der Frage widmen, warum Blogs in ihrer alten, schlichten Form so gut wie verschwunden sind.Es folgt eine kurze Liste an Beispielen für alte Blogbeiträge aus dem InternetArchivdestruction time again (Erase The World, 2005)Cloudscapes by Transsolar + Tetsuo Kondo (we-make-money-not-art, 2010)Träumerstrasse (This is not Rocket Science, 2003)The city as wind tunnel (plugimi, 2009)

230626 - 22:14 - Ein Anfang

Mein Name ist Paul, ich bin 25 Jahre alt.
Somit bin ich ein Digital Native, meine Online-Jugend begann mit meinem ersten Laptop ca 2011. In dieser Zeit erlebte ich Stumbleupon, Youtube, Skype, Facebook, komische Foren und Instagram.
Ungefähr 2012 stieß ich ein einziges Mal auf einen Blog: Eine junge Wienerin, die ihre Lomografie-Partyfotos und andere persönliche Erinnerungen teilte.Da ich unzufrieden mit meinen Online-Erfahrungen bin, interessiere ich mich seit geraumer Zeit für das Internet zwischen 1999 und 2007, vor allem für Blogs. Auf dieser Website möchte ich meine Gedanken zu diesem Themenfeld strukturieren, Ergebnisse meiner Recherchearbeit teilen und darüber reflektieren.Jeden Montag in der Nacht auf Dienstag möchte ich hier einen Beitrag veröffentlichen. Meine Notizen vor der Veröffentlichung will ich auch online sammeln, auf der Rückseite dieser Website.

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240125 - 23:42

Lustig, während einer recherche für einen Mix bin ich auf zwei aktive blogs von musiker*innen gestoßen, auf Blogspot!
https://sufaip.blogspot.com/ von
https://rareappearance.blogspot.com/
letztens diesen Artikel über Substack gefunden: https://www.wired.co.uk/article/substack-future-chris-best

230725 - 23:36

Auf eine Surftour durch Blogger.com folgte ein Besuch der akbild website. Sie hat einen nützlichen Update Feed, aber kein RSS!Vielleicht finden sich weitere nützliche Feeds ohne RSS - ich könnte Ersatz-RSS-Feeds machen, die Leute verwenden und so Aufmerksamkeit generieren. Während ich den letzten Satz schrieb fiel mir auf, dass diese Idee nur ein naiver Wunschtraum bleiben kann.Es macht Spaß auf diese "blogging" Art Gedanken zu sammeln und zu strukturieren.. Vielleicht mache ich noch ein, zwei Blogs.

230725 - 02:16

Ein seltsamer Link der heutigen Recherche:
https://www.blackhatworld.com/seo/what-do-you-think-when-will-google-close-blogger-com.1422377/
blackhatworld - ein hacker forum?

230718 - 03:52

Links der heutigen Recherche (auch für nächstes Mal)Why Google Reader Really Got the AxeFeedburnerwhat ever happened to webrings?Death Cafe BlogThe Death of the Rude PressIn meinem übernächsten Beitrag will ich mir Blogging(möglichkeiten) heute anschauen, Stichworte:
Substack, Medium, Wordpress, Ich-Insel (keine Blogrolls), Lily's Wordpress-Empfehlung

230717 - 20:19

Ein interessanter Kommentar in dieser Diskussion auf Hacker Newsüber den Artikel "The Old Internet Died...":

mumblemumble on Dec 31, 2019> Can you think of a picture of yourself on the internet from before 2010, other than your old Facebook photos?Nah, because I never felt compelled to put pictures of myself on the Internet before then. I still don't.What I miss is the personal website, where people shared information and opinions about things they loved. That Web has been crowded out by, well, people posting pictures of themselves.It's like that point in the party where the stimulating conversation ends because the host decided it's time to break out the slide projector.

230716 - 12:12

Warum gibt es keine Blogs mehr?
Wenn ich das google ist die Antwort meistens sowas wie:
"Es gibt immer noch 10000000 Blogs! Der Blog ist nicht Tot, ich bringe dir JETZT bei mit deinem Blog Millionär zu werden!"
Heute sind Blogs eher SEO Expert*innen und bekommen den hauptsächlichen Traffic von Google. Ich glaube, die meisten Leute sind sich gar nicht bewusst, dass der Artikel, den sie lesen, Teil eines Blogs ist.
Anscheinend steigt die Anzahl von Blogs seit langem, das Interesse daran sinkt aber um so mehr (ist schon vor langer Zeit gesunken)Die folgenden Links habe ich für die weitere Recherche gefunden:https://tedium.co/2020/11/20/webring-history/http://www.qrq.de/europa.htmhttps://www.niemanlab.org/2013/12/the-blog-is-dead/https://www.reddit.com/r/Blogging/comments/ofn5wn/doesanyoneblogjustforfunanymore/https://www.pollycloverwrites.com/blog/do-people-still-read-blogshttps://hover.blog/what-ever-happened-to-webrings/https://news.ycombinator.com/item?id=33585201https://news.ycombinator.com/item?id=34530103https://news.ycombinator.com/item?id=21921323Ich möchte herausfinden, ob der Wandel weg von Blogs und Webringen "demokratisch" abgelaufen ist.

230701 - 12:17

Wie lustig es gibt immer noch Blogging Awards:
Die Groldenen Blogger!!
Einmal hat ein Lehrer gewonnen der sich Bob Blume nennt! :'D
Er hat seinen Schülys die Aufgabe gegeben Blogs zu führen. Die Recherche wird weitergehen.

230701 - 12:17

Gestern hat mir Isabella von K-Punk erzählt, dem Blog von Mark Fisher. Über diesen Startpunkt habe ich einige Blogs gefunden, es ist verrückt wie viele es gab.Erase The World - PostChicago Kunstuni - gutes webdesignTINRS Träumerstraße - Postein weiterer persönlicher blogChicago Blogs WebringRingsurf.com Webring Übersicht

230629 - 15:58

Ich denke so langsam bekomme ich ein ganz gutes Gefühl für den damaligen Zeitgeist.
Über Pohflepp's Website bin ich auf die UDK gestoßen.. anscheinend haben einige Leute Weblogs auf der Uni Website gehostet. Manche wirken recht unfreiwillig, als wären sie in einem Seminar entstanden? Vielleicht kann ich jemanden von den Blogger*innen interviewen.
Über einen der Blogs bin ich zu einer großen Linksammlung gekommen.Einen Blog find ich recht schön: TINRS, so persönlich..Ein neues Wort gelernt: plogWeitere Funde:
1 - Grafik Design
2 - Textbeiträge, einer über Blogging3 - 2003 Zeitgeist purTo Do:
Derek Gold Recherchieren
Flash Installieren
Edit:
Es wirkt endlos! jetzt habe ich ein riesiges Blogging Directory gefunden

230628 - 11:58 - Recherche Update

Seit drei Tagen recherchiere ich nun intensiv durch die damalige Blogscape und möchte eine Zwischenbilanz ziehen.Es war bis jetzt ein interessanter Spaziergang und ich konnte einige Gedanken und Impulse auffassen. Über we make money not art stieß ich auf den persönlichen Blog eines Editors der Seite, Sascha Pohflepp. Er war 2006 ca in meinem Alter, auch Künstler, damals glaub ich Kunststudent in Berlin: Ein Kollege aus der Vergangenheit.Auf seinem Blog reflektierte er über seine künstlerische Praxis, Themen die ihn beschäftigten. Ich fühle mich verbunden zu diesen Gedanken, am ehesten kann ich das Gefühl mit Gesprächen mit Kolleg*innen vergleichen. Ein Erfolg also: Als Fremder fand ich über Verlinkungen zu (für mich) neuen Gedankenwelten gleichgesinnter Menschen!
Ein Erfolg und (für mich) ein Novum.
Bemerkenswert für mich ist der Pfad, der mich dorthin (und weiter) führte:Times 50 coolest websites 2005:blogs -> The Snowsuit Effort -> Bloggies -> we make money not art -> plugimi -> pohflepp.com -> jd3Als Experiment versuchte ich soeben in der Zeitgenössischen Kunstwelt zu stöbern. Ich ging also zu Instagram, auf das Profil von der Bildenden, schaute mir den Reel über die Abschlussarbeiten an, klickte auf jemanden der getaggt war, schaute mir seine posts an, klickte auf das Profil von jemandem der getaggt war und so stieß ich schließlich auf die seite vesch.orgAm Weg dahin sah ich eine große Menge an Bildern, sah mir aus diesem Grund wenig genauer an und las kaum etwas. Nur dann am Ende einen Gedichtartigen Ausstellungstext. Alles in Allem waren die Eindrücke sehr unpersönlich. Der Weg war auffallend kurz im Vergleich, eine Art Teleport. Währenddessen hatte ich nicht die Zeit dazu, über die Eindrücke zu reflektieren und was ich sah waren nur die Schatten von Gedankenwelten. Angefangene Sätze, erste Eindrücke und Statussymbole (Likes, ect.).Bilder ohne inhaltlichen Kontext. Nutzt man Instagram regelmäßig ergibt sich vielleicht ein persönlicher und kollektiver Kontext, sodass aus den verschiedenen Schatten Facetten dieser Gedankenwelten erahnt werden können?

230627 - 13:41

Über die Bloggies von 2006 in der Kategorie "best european weblogs" habe ich den Blog we make money not art gefunden, ein guter Startpunkt für mich um weiterzusurfen. Darauf bin ich dabei zum Beispiel gestoßen.Nach ein paar Spaziergängen durch das damalige Internet fühle ich mich, als hätte ich einen lebendigen Stadtteil vor der Gentrifizierung gesehen.Das heutige Internet ist wie die Mariahilfer Straße, das damalige fühlt sich an wie die Fasangasse.

230627 - 03:14

Ich verliere mich leicht in der Recherche, eigentlich surfe ich nur durch das alte Internet.Ich verstehe die damalige Medienkultur noch nicht, habe aber schon spannende Einblicke bekommen können.[Bloggie Awards (https://2006.bloggi.es/) sind ein guter Anhaltspunkt.
Heute noch aktiv ist: postsecret.com
Mir fällt jedenfalls die Länge der Posts auf, die sich stark unterscheidet. Sie zu lesen fühlt erinnert an alte Filme, so wie Stranger than Paradise sich langsam anfühlt, tun es auch Blogposts von 2005 im Vergleich zu heutigem Privatcontent.Mich interessiert der digitale Schatten der damaligen Kunst-Subkultur und deren alltäglicher Medienkonsum. Ich glaube nicht, dass ich dazu was online finden werde. Um Einblicke zu bekommen werde ich Interviews führen müssen.

230627 - 03:14

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